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Opernball 2008


131 Jahre nach seiner Premiere in der Wiener Staatsoper bekommt der Opernball ein - sanftes - Lifting. "Wir wollen den Ball mit behutsamen Veränderungen im 21. Jahrhundert ankommen lassen", sagte Organisatorin Desiree Treichl-Stürgkh im Gespräch mit der APA. Hinter dieser diplomatischen Formulierung steckt ein neues Konzept, das das Fest ein wenig entstauben soll. Das Societyspektakel am 31. Jänner verspricht jedenfalls schicker, trendiger und bunter zu werden - ohne dabei sein traditionelles Herz einzubüßen.

Rosa Bar und rosa Drink
Dass Treichl-Stürgkh dem Opernball ihren Stempel aufdrücken wird, war spätestens klar, als sie die Errichtung eines eigenen Eingangszeltes samt "Red Carpet" ankündigte, um dem traditionellen Tohuwabohu auf der Feststiege ein Ende zu machen. Die Pläne der Herausgeberin der Wohndesignzeitschrift "H.O.M.E." gehen aber noch weiter. Die Loggia wird zu einer "Rosa Bar" samt eigens kreiertem pinken Hibiskus-Hochriegl-Drink. "Die Farbe Pink passt sehr gut in die Kühle dieses Raumes", erklärte Treichl-Stürgkh.

Salonordnung
Ein weiteres Ziel der Organisatorin: Auch bisher vernachlässigte Räume sollen dem Anlass entsprechend herausgeputzt werden. Die größten Profiteure davon sind die Raucher, die bisher die Wahl hatten, entweder in einem stickigen Raucherkammerl ihrem Laster nachzugehen oder an einer Nicorette zu nuckeln. Am 31. Jänner werden in einer Davidoff-Lounge Zigarren kredenzt und in der Oval-Vodka-Bar sind Tabakprodukte gleich in aller Form erlaubt. DJs und Catering vom Chef des Trendlokals "Motto" bringen sogar so etwas wie Coolness ins Sangeshaus. Außerhalb der Salons bleibt das Rauchverbot aber aufrecht.

Gästeliste
Zum Ball 2008 dürften neben wichtigen, aber wenig glamourhaften Wirtschaftsmagnaten und Politikern auch wieder vermehrt Besucher kommen, die die Mehrheit der 1,9 Millionen Zusehern vor den Fernsehern kennt. Fix sind Diva Anna Netrebko und Startenor Jose Carreras, der bei der Eröffnung singen wird. Die Organisatoren haben aber noch jede Menge Fußball-Persönlichkeiten, Modedesigner und Schauspieler im Köcher. Die Namen will man erst bekanntgeben, wenn deren Besuch fixiert worden ist.

Alle Jahre wieder: Lugner
Auch das Logenpublikum soll ein wenig bunter werden. Neben den Stammgästen und ehrwürdigen Donatoren sollen Modedesigner, Künstler und andere Kreative frischen Wind ins Innere der Oper bringen. Apropos Stammgäste: Richard Lugner wird in dieses Konzept integriert: "Richard Lugner hat dem Ball auch in schweren Zeiten stets die Treue gehalten und dafür gesorgt, dass über die Veranstaltung international medial berichtet wurde. Dafür muss man ihm dankbar sein - ansonsten ist er ein Stammgast wie jeder andere auch", meinte Treichl-Stürgkh.

Anstoss

Die Ball-Eröffnung am 31. Jänner wird übrigens im Zeichen der Euro 2008 stehen. Ioan Holender hat ein eigenes "Fußballett" in Auftrag gegeben, das vom Ballett der Staatsoper gemeinsam mit dem Nachwuchs aufgeführt wird.

Opernball-Kalkül

Während manche Dinge am Ball moderner werden, an der Kleiderordnung - Frack bzw. Galauniform für Herren und langes Ballkleid für Damen - ändert sich nichts. Die Mitarbeiter der Oper werden sogar nachdrücklich angewiesen, nicht entsprechend angezogenen Personen den Einlass zu verwehren, egal wie prominent oder wichtig der Besucher auch sein mag. "Die korrekte Kleidung ergibt sich schon allein aus Respekt vor den anderen Gästen", so Treichl-Stürgkh. (Ag.)

 
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