Im repräsentativen Parlamentsgebäude finden seit 1918 die Sitzungen von National- und Bundesrat statt. Theophil Hansen erbaute den Gebäudekomplex zwischen 1873 und 1883 für die, gemäß des Februarpatents 1861, neu geschaffenen Reichs- und Landesvertretungen. Bis zur Ausrufung der Ersten Republik am 12.November 1918 tagten dort die Abgeordneten der “im Reichsrat vertretenen Königreiche und Länder“ der österreichischen Hälfte der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn, die zu jener Zeit von Galizien bis nach Dalmatien an der kroatischen Adriaküste reichte. Anspielend auf das Ursprungsland der Demokratie, Griechenland, Schuf Hansen einen Bau in griechischen Formen, mit korinthischen Säulen und reichem Schmuck an Attiken und Giebeln. Im Dreieckgiebel über dem Portikus ist die Verleihung der Verfassung an die 17 Völker Österreichs durch Franz Joseph I. dargestellt, die Attika ist mit 76 Marmorstatuen und 66 Reliefs verziert.

Rossebändiger aus Bronze von Josef Lax bewachen die Rampenauffahrten, links sieht man die marmornen Sitzfiguren von Herodot, Polybius, Thukydides und xenophon, rechts jene von Sallust, Cäsar, Tacitus und Livius.

Vor dem Portikus steht seit 1902 der Pallas-Athene-Brunnen. Die goldbehelmte und lanzenbewehrte Pallas Athene ist ein Werk des Bildhauers Kundmann. Die Liegefiguren versinnbildlichen die Flüsse Donau, Inn, Elbe und Moldau.

Links neben dem Gebäude erinnert ein Denkmal an die Sozialdemokraten Jakob Reumann (1919-1923 Wiener Bürgermeister), Viktor Adler (1918 Mitbegründer und erster Außenminister der Ersten Republik) und Ferdinand Hanush (1918-1920 Sozialminister).

Rechter Hand wurde ein Denkmal zu Ehren von D.Kal Renner Aufgestellt, der Ostereich 1918 und 1945 bei den Republiksgründungen leitete und hernach bis 1950 das Amt des Bundespräsidenten innehatte.