Die 1812 gegründete “Gesellschaft der Musikfreunde“, kurz Musikverein genannt, vergab 1867 den Bauauftrag für ein Konzerthaus an Theophil Handen, den späteren Erbauer des Parlaments. Die Terrakottastatuen auf dem sienaroten Neorenaissancegebäude stammen großteils von Franz Melnitzki. Im Goldenen Saal gastieren prominente Musiker, finden die großen Konzerte der seit 1842 bestehenden Wiener Philharmoniker statt, die im Musikverein ihren Sitz haben und deren legendäres Neujahrskonzert von dort in alle Welt ausgestrahlt wird. Hier lehrten einst Gustav Mahler und Hugo Wolf, begeisterten illustre Dirigenten wie Furtwängler, Böhm, Karajan, Bernstein und Abbado ihr Publikum. Den mit 36 goldenen Karyatiden geschmückten Goldenen Saal beherrscht seine an einer Stahlkonstruktion hängende prachtvolle Kassettendecke. Der Raum fasst 2000 Besucher, bietet 400 Musikern Platz und zählt dank seines ausgezeichneten Resonanzkörpers zu den Konzertsälen mit der weltweit besten Akustik. Die 1968 eingebaute Orgel besitzt 100 Register und 7500 Pfeifen. Die “Musikfreunde“ verfügen auch über eine umfangreiche Sammlung zur Geschichte der Musik und ein überwältigendes Notenarchiv mit über 300 000 Kompositionen.