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Graben

Ein Mittelpunkt des städtischen Lebens ist der breite Graben, halb Straße, halb Platz. Im Jahr 1950 gab es hier die erste Neonbeleuchtung Wiens, 1971 die erste Fußgängerzone, bevor kurz darauf einladende Sommercafes die ehemalige Durchgangsstraße eroberten. Der Graben war einst Wehrgraben des römischen Lagers, später Mehl- und Gemüsemarkt, ab dem 17. Jh. Auch Schauplatz glanzvoller höfischer Feste. Der Josefs- und der Leopoldsbrunnen wurden beide mehrmals verändert, 1804 erhielten sie Bleifiguren von Johann Martin Fischer. Von den vielen Barockbauten, die den Graben im 18.Jh. säumten, blieb nur das um 1720 vermutlich von Johann Lukas von Hildebrandt entworfene Palais Bartolotti-Partenfeld (Nr.11) erhalten. Die von Hans Hollein entworfene Ladenfassade des Juweliers Caesar, längst ein Anziehungspunkt für Architekturliebhaber, beherrscht eine polierte Granitplatte mit einem Metallröhrenensemble, das an die Schmuckmode der frühen siebziger Jahre des 20.Jh.s erinnert. Daneben laden weitere renommierte Geschäfte und Boutiquen zum Einkaufsbummel ein. In der Mitte des platze steht die 21 m hohe barocke Pestsäule, auch Dreifaltigkeitssäule genannt, die ihre Entstehung einem Gelübde Kaiser Leopolds I. verdankt. Wenn die im Jahr 1679 schrecklich in Wien wütende Seuche vorüber wäre, so gelobte der Monarch, wolle er eine Himmelstrebende Säule stiften – die Angaben über die Pestopfer jener Tage schwanken zwischen 30 000 und 75 000. Noch im selben Jahr entstand ein erstes Provisorium, den Bau der endgültigen Säule begann 1681 Matthias Rauchmiller, nach dessen Tod 1686 Johann Bernhard Fischer von Erlach die Ausführung fortsetzte, die 1693 von Kaisers schuf Paul Strudel, die ’’Dreifaltigkeit’’ der Augsburger Johann Kilian. Am oberen Ende des Graben zweigt nach rechts die Gasse Tuchlauben ab. Hier ließ der vermögende Tuchhändler Michael Menschein um 1400 den Festsaal im ersten Stock des gotischen Hauses Nr. 19 vollständig mit Darstellungen der Neidhartdichtung ausschmücken. Als man das Haus um 1715 im Stil des Barock umbaute, wurde die Malerei zum größten Teil zerstört, der Rest verschwand unter einer dicken Schicht Mörtel. Durch Zufall stieß man 1979 bei Renovierungsarbeiten auf den ursprüngsarbeiten auf den ursprünglichen Wandschmuck, dessen mühsame Restaurierung drei Jahre in Anspruch nahm, bevor er als Außenstelle des Historischen Museums der Stadt Wien für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnte. Die ältesten profanen Wandmalereien der Donaumetropole liefern ein beredtes Zeugnis bürgerlichter Kultur im späten Mittelalter, der Jahreszeitenzyklus illustriert vergnügliche Schwänke und legendäre Bubenstreichte aus den Minnegesängen Neidharts von Reuental, der bis 1240 im Dienst des Hofes stand (Öffnungszeiten: Di. – So. 9:00-12:00 Uhr).