Fast ein halbes Jahrhundert lang, von 1891 bis 1938, wohnte Sigmund Freud in der Berggase 19. Hier verfasste der Vater der Psychoanalyse seine grundlegenden Schriften wie ’’Die Traumdeutung’’ (1900), entwichelte er 1923 die Theorie über das ’’Ich und Es’’. Das von der Sigmund-Freud-Gesellschaft geleitete Freud-Museum versteht sich nicht nur als historische Gedenkstätte sondern auch als Ort einer lebendigen Auseinandersetzung mit Leben und Werk Freuds. Von der gediegenen 15-Zimmer-Wohnung des großen seelenforschers wurden Foyer, Wateraum, Behandlungs- und Arbeitszimmer surch die Sigmund-Freud-Gesellschaft 1971 rekonstruiert und zum Teil originalbestückt als Museum ausgestaltet. Dokumente und Fotografien informieren über den Werdegang Freuds bis zur Emigration nach London, wo heute seine berühmte Couch steht. Das Vorzimmer zeigt sich fast im ursprünglichen Zustand, selbst die Garderobe mit Hut und Spazierstock fehlt nicht, ebenso der Warteraum mit Plüschmöbeln der Jahrhundertwende. Zu den Exponaten gehören ferner Objekte aus Freuds Antikensammlung, die früher zum Großteil im Arbeitszimmer untergebracht war und später von Anna Freud der Stiftung vermacht wurde. In einem Videoraum werden dem Besucher einzigartige private Filmaufnahmen der Familie Freud, die von 1930 bis 1939 entstanden sind, gezeigt. Die Bibliothek, deren Grundlage die Bücherspenden zahlreicher emigrierter Analytiker bilden, sammelt psychoanalytische Literatur in mehreren Sprachen und zählt mittlerweile zu den größten psychoanalytischen Fachbibliotheken Europas. Im Archiv werden Dokumente sowie Bild- und Tonträger zur Geschichte der Psychoanalyse in Österreich aufbewahrt.